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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 135

1877 - Essen : Bädeker
135 Der Kalkstein wird in der Erde in großen Blöcken und Lagern oder Felsen gefunden. Die Leute, welche ihn herausgraben und brechen, heißen Steinbrecher, und der Ort, wo dies geschieht, heißt ein Kalksteinbruch. Wenn man den Kalkstein in ein Gefäß legt, so nimmt er nicht, wie das Wasser, die Form des Gefäßes an, son- dern er behält seine vorige Gestalt. Man sagt daher auch nicht: Der Kalkstein ist flüssig, wie das Wasser, sondern er ist fest. Wenn man mit den Fingern auf den Kalkstein drückt, so kann man ihm da- durch auch nicht, wie z. B. dem weichen Wachs, eine andere Gestalt geben; und darum sagt man: Der Kalkstein ist hart. Mit dem Hammer kann man ihn leicht zerschlagen; er ist spröde. Es giebt Kalksteine, welche schöne, glatte, mit geraden Kanten begrenzte Flächen haben*); sie sind kry stallisirte Kalksteine. Die meisten Kalksteine haben aber keine ebenen Flächen mit geraden Kanten und find daher nicht krystallisirte. Wenn man den Kalkstein auf die Hand nimmt, so fühlt man, daß er auf diese drückt; und darum sagt man: Der Kalk- stein ist schwer, oder er hat Schwere. Ein Kalkstein ist schwerer als ein gleich großes Stück Eis, oder eine gleich große Masse Wasser. Der Kalkstein wird in einem großen Feuerofen gebrannt. Durch das Feuer wird er aber nicht flüssig, wie das Blei, denn er ist un- schmelzbar. Er verändert sich bloß im Feuer, und wenn man ihn nun mit Wasier befeuchtet, so siedet und zischt er, und fällt endlich zu einem trockenen weißen Kalkmehl auseinander. Gießt man mehr Wasser hinzu, so entsteht eine weiße Flüssigkeit oder ein Kalkbrei, gelöschter Kalk genannt. Der gelöschte Kalk wird gewöhnlich in eine Grube gethan, welche darum Kalkgrube heißt. Der Maurer macht nun aus dem gelöschten Kalk, aus Sand und Wasier einen Brei, welcher Mörtel heißt. Wozu wird der Mörtel gebraucht? — Legt man ein Stückchen von einem gebrannten Kalksteine in ein Glas Wasier, so löst es sich in dem Wasser auf; das thut ein Stück von einem ungebrannten Kalkstein nicht. Man sagt daher: Der gebrannte Kalk- stein ist auflösbar, der ungebrannte ist nicht auflösbar. Die Farbe des Kalksteines ist gewöhnlich weiß, grau oder gelb. Es giebt aber auch feine Kalksteine, die man schön glatt machen oder glätten kann, und diese nennt man Marmor. In manchen Kirchen ist der Taufstein aus solchem Marmorstein verfertigt. Der Kalkstein wächst nicht, wie die Pflanzen; er blüht nicht und trägt keine Früchte, wie diese; er fühlt weder Freude noch Schmerz, wie die Thiere: er hat kein Leben, wie die Thiere und Pflanzen. Man sagt daher: Der Kalkstein ist ein lebloser Erdstoff oder ein Mineral. *) Flächen, Kanten, Ecken müssen vorher von den Schülern an einem Würfel, einem Dreieck — an einem Lineal, der Tafel, an Bucheckern u. s. w. angeschaut und erkannt sein.

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 138

1877 - Essen : Bädeker
138 3. Das Kochsalz. Auflösbar, krystallisirt, fest, hart, spröde, glänzend, durchsichtig, durch- scheinend, salzig. Das Auslösbare, die Auslösbarkeit u. s. w. Das Salz ist auslösbar. Das Salz war auflösbar. Das Salz wird auslösbar sein. U. s. w. — U. s. w. In manchen Gegenden findet man in der Erde mächtige Lager und Felsen, die aus festen Salzstücken bestehen; das ist das Stein- salz. Das Salz löst sich im Wasser auf. Das Waffer schmeckt dann salzig und heißt Salzwasser. Solches Salzwasser findet man in manchen Quellen, und hieraus wird unser gewöhnliches Küchen- oder Kochsalz bereitet. Man bringt nämlich das Waffer in eine große Pfanne, wohl so groß, wie unsere Schulstube. Nun heizt man unter der Pfanne so lange, bis das Wasser verdunstet ist. Dann bleibt zuletzt in der Pfanne das Salz zurück. Die Stelle, wo dieses geschieht, heißt ein Salzwerk oder eine Saline. Das Kochsalz bildet gewöhnliche viereckige Täfelchen oder Würfel, welche krystalli- sirt sind. Es ist fest, nicht sehr hart, spröde, glänzend und durch- scheinend. Seine Farbe ist weiß. Wenn man das Salz ins Feuer wirft, so verknistert es. Das Kochsalz wird in Säcke und Fässer gefüllt und überall hin- -versandt, wo Menschen wohnen. Es wird beim Kochen in die Speisen gethan und macht diese schmackhafter. Es würzet die Speisen und heißt daher ein Gewürz. Streut man das Kochsalz auf frisches Fleisch, so lös't es sich in der Feuchtigkeit des Fleisches auf, und dringt in die Poren desselben hinein. Nun verhindert es die Ver- wesung des Fleisches, und dieses Fleisch wird dann gesalzenes -oder Pökel-Fleisch genannt. Auch das Kochsalz ist ein lebloser Erdstoff oder ein Mineral. <». Vergleichung des Eisens mit dem Ko chsalz. Das Eisen ist den Menschen sehr nützlich, das Kochsalz auch. Das Eisen ist fest und hart: das Kochsalz ist ebenfalls fest und hart. Beide sind leblose Erdstoffe oder Mineralien. Das Kochsalz ist gewöhnlich krystallisirt, das Eisen nicht. Das Eisen rostet im Wasser; das Kochsalz hingegen lös't sich im Waffer auf. Das Kochsalz bringt auf der Zunge einen salzigen Geschmack hervor, das Eisen nicht. Das Eisen ist fest und hart, und läßt sich im Feuer schmelzen; das Kochsalz ist auch fest und hart, läßt sich aber im Feuer weder schmelzen noch verbrennen. Alle Mineralien, welche, wie das Eisen, fest, hart, und iw Feuer schmelzbar sind, heissen Metalle. Alle Mineralien hingegen, welche, wie das Kochsalz, im Feuer nicht verbrennen, aber iw Wasser sich leicht auflösen lassen, und auf der Zunge einen salzigen Geschmack hervorbringen, heissen Salze.

3. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 105

1877 - Essen : Bädeker
— 105 — |°tt und lacht über das Bubenstück. Rothkehlchen kommt zurück, sieht stlne zerbrochenen Eier unten am Boden nicht, und denkt auch nicht daran, daß ein fremdes Ei im Neste liegt. Es sitzt und brütet emsig und freut sich im Voraus auf die niedlichen Jungen. Die jungen Rothkehlchen schlüpfen aus den Eiern und der junge Kukuk auch. Die alten Rothkehlchen eilen nach Futter, um die offenen Schnäbel zu füllen. Doch der Kukuk ist der Größte und schlingt seinen "einen Nestbrüdern die meisten Bissen hinweg. Und wenn er größer geworden ist, und ihm der Platz zu enge wird, wirft er sie gar un- barmherzig hinaus. Sind ihm endlich Federn und Flügel gewachsen, 1° schlüpft er aus dem Neste, hüpft von Zweig zu Zweig, und seine Pstegeeltern tragen ihm, trotz seiner Unart, emsig noch Futter zu, bis ^ sich selbst seine Nahrung suchen kann. So müssen die kleinen Vögel des Waldes dem alten Kukuk die Kinder erziehen, ohne Dank dafür zu ernten. Zu welcher Thierklasse gehört der Kukuk? — Wie viele Thierklassen kennt ihr? — Wie heisst die erste Klasse? — Wie die zweite? — Die dritte? — Die vierte? Welche von den Thieren im Walde sind Süugethiere? — Welche sind Vögel? — Welche Insekten? — Welche Würmer? Schreibet die Namen von den euch bekannten Säugethieren auf, welche in Wald und Wiese leben! — Welche von diesen Thieren wohnen auf der Erde? — Welche wohnen in Höhlen "r der Erde? — Schreibet über jeden Namen dieser Thiere einen Satz, in Welchem ihr von jedem Thiere aussagt, was es thut! — Schreibet Namen auf von Vögeln in Wald und Wiese! — Welche sind Singvögel? — Welche nicht? — Welche sind Kaubvögel? — Schreibet über jeden Namen einen Satz auf, worin ihr von dem Vogel aussagt, wie er ist — was er ist, oder was er thut. Schreibet Namen auf von Insekten, die im Wald oder in der Wiese sind! — Dann von Würmern! — Schreibet über jeden Namen einen Satz! — i). Aufgaben. 1. Was thut der Schreiner? 2. Was thut der Schmied? 3. Was thut der Schneider? 4. Was darf rin Handwerker nicht thun? Der Schreiner kann: . Arbeiten, gehen, hobeln, sägen, meißeln, poliren, färben, anstreichen, beizen, '"Men, messen, hauen, behauen, klopfen, zimmern, richten, schleifen, schneiden, Ichnihen, bohren, nageln u. s. w. Das Arbeiten, die Arbeit; das Gehen, der Gang; daö Hobeln, der Hobel u. s. w. Was thut der Schreiner heute? — Was hat er gestern gethan? — Was ^"d er morgen thun? — Haben, — sein, — werden.

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 145

1877 - Essen : Bädeker
145 Wasser, und es schmeckte uns viel besser, als zu Hause. Als wir aber nicht mehr müde waren, hieß es: „Jetzt marsch hinunter! und wieder nach Hause zu der Mutter!" 2. Das Bergwerk. Ich ging einmal zu dem Bergmann und sagte: „Lieber Bergmann, ich möchte sehen, woher das Gold kommt." Da antwortete der Berg- mann: „Liebes Kind, das Gold wird tief unter der Erde gegraben." Da sagte ich: „Lieber Bergmann, dann will ich auch einmckl unter die Erde steigen, damit ich genau sehe, woher das Gold kommt." Der Bergmann aber war es nicht sogleich zufrieden, denn er sagte: „Unter der Erde in der Grube ist es dunkel, und es ist tiefer als ein Brunnen. Wer da fällt, der kommt nimmermehr heraus." Ich aber hatte Muth und sprach: „Lieber Bergmann, ich fürchte mich weder vor der Dunkelheit noch vor der Tiefe, und will mich festhalten, da- mit ich nicht hinunter falle." Da sagte er: „Wenn es so ist, so will ich dich mitnehmen. Komm, zieh hier einen Bergmannskittel an und binde dir eine Lederschürze hinten vor, so wie ich, und nimm ein Lämpchen in die Hand und folge mir nach." Und nun ging es hin- unter. Wir setzten uns in einen großen Eimer und hielten uns fest an der Kette. Der Eimer wurde hinunter geleiert, und es wurde immer dunkler; man sah die Sonne nicht mehr, und von dem Himmel uur ein ganz kleines Stückchen. Endlich war der Eimer auf dem Boden, und wir stiegen heraus; allein wenn wir keine Lämpchen gehabt hätten, so hätten wir gar nichts gesehen. Jetzt sagte der Bergmann: „Wir sind durch den Schacht, nun müssen wir in den Stollen gehen." Da gingen wir durch einen langen dunklen Gang, welcher der Stollen heißt, und welcher so niedrig war, daß der Bergmann gebückt gehen mußte; ich aber konnte gerade gehen, weil ich nochklein >var. Zuletzt kamen wir zu den anderen Bergleuten, die hatten* alle lederne Schürzen hinten und Bergmannskittel, wie wir auch, und dann hatten sie spitzige Hacken in der Hand, damit hieben sie in den Felsen Und sprengten große Stücke von einem glänzenden Steine ab, den !ie Erz nannten. Einer aber lud das Erz in einen Karren und führte ks den Stollen hinaus bis unter den Schacht, wo wir hergekommen farcii. Dort that cs einer in den Eimer, und die, welche oben banden, leierten es hinauf. Da fragte ich: „Wo ist denn das Gold?" '»Ei, sagte der Bergmann, das steckt in dem Erze, und wenn es in das große Feuer kommt, schmilzt es heraus." Nun wollte ich auch das große Feuer sehen; aber der Bergmann sagte: ich müsse Geduld haben, man könne nicht alles auf einmal sehen und ich solle nur hier ^cht Acht geben auf die Dinge in dem Bergwerke. Also betrachtete $ noch einmal die Bergleute in ihrem dunkeln Stollen, wie jeder l^in Lämpchen an die Mauer gehängt hatte, und wie sie fleißig Erz Abklopften und in den Karren luden. Auf einmal läutete die Abend- glvcke, da legten sie ihr Werkzeug bei Seite und riefen: „Glück auf!" Haester«' Lesebuch für Mitteln, kath. Dolkssch. 10

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 134

1877 - Essen : Bädeker
134 6. Denn sieh! dort jene Käsen- Schlüpf’ ich zu diesem Flusse hin, bank Und weine mich recht ab.“ Ist meiner Mutter Grab, Und ach! vor wenig Tagen sank 9. „Sollst nicht mehr weinen, lie- Mein Vater hier hinab. ^es Kind! Ich will dein Vater sein. 7. Der wilde Strom riss ihn dahin, Du hast ein Herz, das es verdient, Mein Bruder sah’s und sprang * Du bist so fromm, so fein.“ Ihm" nach; da fasst der Strom r * auch ihn, 10. Er that’s und nahm sie in sein Und ach! auch er ertrank. Haus, Der gute reiche Mann, 8. Nun ich im Waisenhause bin, Zog ihr die Trauerkleider aus Und wenn ich Rasttag hab’, Und zog ihr schön’re an. 11. Sie ass an seinem Tisch und trank Aus seinem Becher satt — Du guter Reicher, habe Dank >» Für deine edle That! Neunter Abschnitt. ' Die Erde. I. Namen -er Dinge in der Erde. Die Garten-, Acker- oder Dammerde, die Kieselerde oder der Sand, der Lehm, der Mergel, der Thon; der Quarz oder der Kieselstein, der Feuerstein, der Sandstein, der Kalkstein, der Marmor, der Tuff- stein, der Granit, der Schiefer, die Kreide, der Rothstein oder der Röthel, der Diamant; das Eisen, das Kupfer, das Blei, das Zinn, der Zink, das Quecksilber, das Silber, das Gold, der Arsenik; das Kochsalz, das Glaubersalz, das Bittersalz, der Alaun, der Salpeter; die Steinkohle, die Braunkohle, der Torf, der Schwefel; der Schacht, der Stollen, das Bergwerk. Ii. Deschreibung und Vergleichung dieser Dinge. 1. Der Kalkstein. Fest, hart, spröde, krystallisirt, nicht krystallisirt, schwer, unschmelzbar, auslösbar, unauflösbar, leblos. Das Feste, die Festigkeit; das Harte, die Härte u. s. w. Der Kalkstein ist hart. Die Kalksteine, sind hart. Der Kalkstein war hart. Die Kalksteine waren hart. Der Kalkstein Wird hart sein. Die Kalksteine werden hart sein. U. s. w. Ist der Kalkstein hart? Sind die Kalksteine hart? War der Kalkstein hart? Waren die Kalksteine hart? Wird der Kalkstein hart sein? Werden die Kalksteine hart sein? s. w

6. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 160

1877 - Essen : Bädeker
160 er ein verbrennbarer Körper, wie z. B. das Holz und das Stroh. Das Eisen kann im Feuer so viel Wärme annehmen, daß Hitze und Licht von ihm ausgeht, ohne daß es verbrennt; es heißt dann ein glühender Körper. Manche, sonst feste Körper können durch das Feuer in eine flüssige Masse verwandelt werden; sie sind schmelz- bare Körper. Alle Metalle sind schmelzbare Körper. Hängt man vom Wasser durchnäßte Kleider an das Feuer, so lös't sich das in den Kleidern befindliche Wasser in ganz feine Bläschen auf, welche als Dunst oder Dampf in die Höhe steigen; alles Wasser verschwindet allmählich aus den Kleidern — sie trocknen. Die mit Wasser begossene Wäsche auf der Bleiche wird von der Sonnenwärme bald wieder trocken; das Wasser ist dann nicht mehr in der Wäsche; es ist in Dünsten aufgestiegen. Pfützen und Moräste trocknen im Sommer aus. Daraus kann man erkennen: Das Feuer und die Wärme machen, daß das Wasser verdunstet. — Gießt man Wasser in das Feuer, so zischt und erlischt es; mit Wasser kann man also das Feuer löschen. Das Feuer dient uns zum Kochen der Speisen, zum Schmelzen und Schmieden der Metalle, zum Brennen der irdenen und porzellanenen Geschirre, zum Vierbrauen und zum Betriebe gar vieler anderen Ge- schäfte. Es giebt fast kein Handwerk, welches ohne das Feuer betrieben werden könnte. Das Feuer kann aber auch großen Schaden und großes Unglück anrichten. Aus einem kleinen Fünkchen ist schon oft eine große Feuersbrunst entstanden, welche Häuser, Dörfer und Städte eingeäschert hat. Man muß daher mit dem Feuer sehr vorsichtig umgehen. 8. Die Sternschnuppen. Entstehen, fallen, sich entzünden, schießen, leuchten, verschwinden. Das Entstehen, die Entstehung, das Entstandene u. s. w. Die Sternschnuppen entstehen. Entstehen die Sternschnuppen? Stern« schnuppen, entstehet! Entständen doch die Sternschnuppen! Ich dachte, heute Abend entständen Sternschnuppen. U. s. w. Wenn des Abends der Himmel heiter ist und die Sterne funkeln, dann sieht es zuweilen so aus, als wenn ein Stern vom Himmel falle und — oft mit einem langen Schweif hinter sich leuchtend — durch die Luft oder zur Erde schieße. Viele Leute glaubten sonst, daß sich dann ein Stern geputzt habe, so wie wir oft von einem Talglicht den obersten Theil des brennenden Dochtes oder die Schnuppen abschnei- den und sie wegwerfen. Darum nannte man jene Erscheinungen am Himmel auch Sternschnuppen. Verständige Leute glauben aber jetzt nicht mehr, daß Sternschnuppen vom Himmel fallende Sterne seien. Was die Sternschnuppen aber eigentlich sind, woher sie kommen, und wie sie entstehen: das könnt ihr für jetzt noch nicht begreifen, sollt es aber später erfahren — wenn ihr immer fleißig seid. —

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 136

1877 - Essen : Bädeker
136 2. Der Tuffstein. Feuerfest, unauflösbar, porös, locker, lockerer, am lockersten, dicht, dichter, am dichtesten, hart, härter, am härtesten, weich, weicher, am weichesten- Das Feuerfeste, die Feuerfestigkeit; das Unauflösbare, die Unauflös- barkeit u. s. w. Der Tuffstein ist feuerfest. Die Tuffsteine sind feuerfest. Der Tuffstein war feuerfest. Die Tuffsteine waren feuerfest. Der Tuffstein wird feuer- fest sein. Die Tuffsteine werden feuerfest sein. U. s. w. Ist der Tuffstein feuerfest? U. s. w. — U. s. w. Der Tuffstein wird ebenfalls aus der Erde gegraben. Er ist auch ein lebloser Erd st off oder ein Mineral, und besteht aus Thon, Kalk und Sand. Seine Farbe ist schmutziggelb oder grau. Man gebrauchte ihn früher meistens als Baustein zu großen Gebäuden. Ihr habt ihn wohl schon an alten Kirchthürmen gesehen. Er wird jetzt gewöhnlich in eigenen Mühlen zu Mehl gemahlen und heißt alsdann Traß. Wenn dieser Traß mit Kalk, Sand und Master vermischt wird, so entsteht daraus ein Mörtel, aus dem man in der Erde, an Kellern u. s. w. wasserdichte Mauern bauen kann- Legt man den Tuffstein in das Feuer, so wird er glühend; er geht aber nicht, wie die Steinkohle, in Rauch und Flamme auf; denn er ist unverbrennbar oder feuerfest. Gießt man Wasser auf den Tuffstein, so sieht man nach einem Augenblicke nichts mehr von dem Wasser. Der Tuffstein hat nämlich viele leere Zwischenräume oder Poren, und in diese Poren ist das Master hineingedrungen. Darum sagt man, der Tuffstein ist porös. Einige Tuffsteine haben so große Poren, daß man sie, wie an einem Schwamme, sehen kann; man sagt von ihnen: Sie sind locker. An andern aber sind die Poren so klein, daß man sie nicht mit den Augen wahrnehmen kann; diese sind dicht. Der Tuffstein ist leichter, als ein eben so großes Stück Kalkstein. Reibt man mit einem Kalkstein über den Tuffstein, so ritzt der Kalkstein den Tuffstein, aber umgekehrt ritzt nicht der Tuffstein den Kalkstein. Der Kalkstein ist also härter als der Tuff- stein, und dieser ist weicher, als jener. 3. Vergleichung des Kalksteins mit dem Tuffstein. Der Tuffstein ist locker; der Kalkstein aber ist dicht, und daher kommt es, daß der Kalkstein schwerer, als ein gleich großer Tuffstein, dieser hingegen leichter ist, als jener. Der gebrannte Kalkstein löst sich im Wafferauf; das thut der Tuffstein nicht. Wenn aus Tuffstein Mörtel bereitet werden soll, so muß er zuvor gemahlen werden; den Kalkstein hingegen muß man vorher brennen und mit Master löschen- Der Kalkstein und der Tuffstein können sich nicht, wie die Thiere, von einem Orte zum andern bewegen; auch haben sie kein Leben, wie die Thiere und Pflanzen. Beide heißen darum leblose Erdstoffe oder Mineralien. Der ungebrannte Kalkstein und der Tuffstein sind fest und hart; 4

8. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 137

1877 - Essen : Bädeker
137 im Wasser lösen sie sich nicht auf, und im Feuer verbrennen sie nicht. Beide sind Steine. Alle Dinge in der Erde, welche, wie der Kalk- und Tuffstein, fest, hart, unauflösbar und feuerfest sind, heissen Steine. Alle Steine zusammen bilden eine Klasse von Mineralien. Welche von den Dingen in der Erde sind Steine? — Welche sind keine Steine? — 4. Das Eisen. Schmelzbar, biegsam, elastisch, ausdehnbar, schwer, fest, hart, vererzt, gediegen, glänzend, undurchsichtig. Das Schmelzbare, die Schmelzbarkeit u. s. w. Das Eisen ist schwer schmelzbar. Das Eisen war schwer schmelzbar. Das Eisen wird schwer schmelzbar sein. U. s. w. Ist das Eisen schwer schmelzbar? U. s. w. — U. s. w. Das Eisen wird in Eisenbergwerken aus der Erde gegraben. Die Leute, welche sich hiermit beschäftigen, heißen Bergleute. Das Eisen wird sehr selten rein oder gediegen angetroffen, sondern ist gewöhnlich mit andern Erdstoffen vermischt und heißt dann Eisenerz. Aus die- sem Erz wird das Eisen in großen Öfen durch ein gewaltiges Feuer ausgeschmolzen. Es wird dann entweder zu Gußeisen in allerlei Formen gegoffen, und so erhalten wir Öfen, Töpfe u. s. w., oder es wird zu großen Stäben verarbeitet, und heißt alsdann Stab- oder Stangeneisen. Das Stab- oder Stangeneisen ist hart; aber der Schmied kann es durch Feuern und Hämmern noch viel härter machen. Es wird dann Stahl genannt. Nur das heftigste Feuer bringt das Eisen zum Schmelzen; es schmilzt nicht so schnell, wie das Blei; denn es ist schwer schmelzbar. Ein Stück Eisen ist wohl sieben bis achtmal so schwer, als eine gleich große Maffe Wasser, und daher kommt es, daß es im Waffer so schnell untersinkt. Glühendes Eisen läßt sich durch Hämmern biegen, strecken und breitschlagen; es ist bieg- sam und ausdehnbar. Die aus Eisen verfertigten Messerklingen, Dräthe, Federn u. s. w. lasten stch biegen und springen darauf wieder in ihre vorige Gestalt zurück. Man sagt daher: Das Eisen ist elastisch. Wenn man das Eisen schleift und glättet oder polirt, so bekommt es einen starken Glanz; es ist dann glänzend, aber undurchsichtig. Wenn man das Eisen in Waffer oder ins Feuchte legt, so verändert es sich, und es entsteht auf ihm ein rother pulver- artiger Rost; es rostet. Das Waffer, welches in der Erde über Eisen- lager fließt, setzt Rost ab, wenn es hervorquillt. Dieser Rost färbt den Boden, worüber das Waffer fließt, gelb. Solches Eisenwasser wird zum Trinken und Baden gegen verschiedene Krankheiten gebraucht. Das Eisen ist uns sehr nützlich. Die Schmiede und Schlaffer verfertigen daraus Meffer, Beile, Sägen, Nägel, Wagenräder, Ketten, Schlösser, Schlüffcl und viele andere nützliche Sachen. Ohne Eisen könnten wir keine Häuser und Schiffe bauen u. s. w. Das Eisen ist auch ein lebloser Erd st off oder ein Mineral.

9. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 139

1877 - Essen : Bädeker
139 Alle Metalle zusammen bilden eine Klasse von Mineralien, ^lle Salze zusammen bilden auch eine Klasse von Mineralien. Welche von den genannten Bingen in der Erde sind Me- talle? — Welche sind keine Metalle? — Welche sind Salzet Welche nicht? — Wie viel Klassen von Mineralien kennt ihr jetzt? — Wie heissen sie? — Welche Mineralien nennt man Steine? — Welche heissen Metalle? — Welche heissen Salze? — 7. Der Sand. Unverbrennbar, unauflösbar, locker, weich, weiß, grau, röthlich, gelb- körnig. Das Unverbrennbare, die Unverbrennbarkeit u. s. w. Der Sand ist unverbrennbar. Der Sand war unverbrennbar. Der Sand wird unverbrennbar sein. U. s. w. Ist der Sand unverbrennbar? U. s. w. — U. s. w. Der Sand hat eine weiße, graue, röthliche oder gelbe Farbe. Er fühlt sich scharf und rauh an; denn er besteht aus lauter Quarz- oder Kieselkörnern. Die Körner haben eine verschiedene Größe, von der Dicke einer Erbse bis zur äußersten Feinheit. Der weiße Und sehr feine Sand ist schön, und wird als Streusand auf be- triebenem Papier und in den Zimmern gebraucht. Auch benutzt man ihn zum Scheuern der kupfernen und zinnernen Küchengeschirre. Der etwas grobe Sand wird beim Formen der Ziegelsteine und zur Zu- bereitung des Mörtels gebraucht. Sehr grober Sand heißt *Kies, Und diesen benutzt man beim Pflastern der Straßen. Wenn der Sand trocken ist, hangen seine Theile nicht zusammen. Auch wenn man den Sand mit Wasser anfeuchtet, hangen seine Theile Noch so lose zusammen, daß man ihn nicht zu einem Klumpen ballen taun. Wenn der Boden nur aus Sand besteht, so heißt er Sand- boden. Dieser ist sehr locker und trocknet schnell aus. Deßwegen können Pflanzen auf ihm nicht so gut wachsen als wenn er mit Lehm oder Dammerde vermischt ist. — Im Feuer ist der Sand weder schmelzbar noch ver- brennbar, und im Wasser läßt er sich nicht auflösen. Er ist ein lebloser Erdstoff oder ein Mineral. 8. Die Steinkohle. Verbrennbar, hart, spröde, dicht, schwarz, glänzend. Das Verbrennbare, die Verbrennbarkeit, das Verbrannte, u. s. w. Die Steinkohle ist verbrennbar. Die Steinkohlen sind verbrennbar. Die Steinkohle war verbrennbar. Tie Steinkohlen waren verbrennbar. Die Steinkohle wird verbrennbar sein. Die Steinkohlen werden ver- brennbar sein. U. s. w. Ist die Steinkohle verbrennbar? U. s. w. — U. s. w. Die Sretnkohten sind schwarz und haben einen fettartigen Ranz. Sw sind entweder dicke Stücke und heißen Brocken, oder

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 140

1877 - Essen : Bädeker
140 sie sind klein zerstückelt — schrötig bis pulvericht — und werden als- dann Grus genannt. Die Brocken sind hart, lasten sich aber leicht zerschlagen; sie sind sehr spröde. Gießt man einige Tropfen Wasser auf einen solchen Brocken, so zieht das Master nur sehr langsam hin- ein; denn die Steinkohlen sind sehr dicht. Im Feuer entwickeln sie schwarzen Rauch und gehen in Flammen auf; sie sind verbrenn- bar. Die Gluth eines Kohlenfeuers ist viel heftiger, als die des brennenden Holzes. Die Steinkohlen sind daher ein sehr gute^ Brennmaterial und dienen vorzüglich zu Schmiedearbeiten, zum Schmelzen der Erze, zum Brennen der Ziegelsteine und der Dachziegel, äuiit Betriebe der Dampfmaschinen und zur Heizung der Stuben. — den Steinkohlen findet man oft Abdrücke von Pflanzen und Thieren. Die Steinkohlen werden in verschiedenen Gegenden in der Erde gefunden. An manchen Orten liegen sie nicht tief im Boden und si^ da leicht zu gewinnen. Oft liegen sie aber auch in großen Lagern tief in der Erde unter und zwischen schweren Felsen. Sie werden dann von Bergleuten mit großer Mühe und Gefahr beim Scheine eines Lämpchens in der Erde losgehauen und an das Tageslicht 9e* bracht oder gefördert. Der Ort, wo dieses geschieht, heißt ein Kohlenbergwerk oder eine Kohlengrube oder eine Zeche. Gehl der Eingang in eine Zeche senkrecht in die Erde hinein, so heißt er ein Schacht; geht er aber wagerecht oder schräge in einen Berg hinein, so nennt man ihn einen Stollen. Die Steinkohlen gehören auch zu den leblosen Erdstoffen und sind krlso ein Mineral. 9. Vergleichung des Sandes mit der Steinkohle' Der Sand ist ein Mineral; die Steinkohle ist auch ein Mineral- Der Sand hat eine weiße, graue, röthliche oder gelbe Farbe; die Steinkohle hingegen'ist schwarz. Der Sand ist unauflösbar, und unverbrennbar; die Steinkohle ist auch unauflösbar, aber verbrennbar. All« Mineralien, welche, wie der Sand, im Wasser unauslöst>ar und im Feuer unverbrennbar sind, nennt man erdige Minerali6®' Alle Mineralien hingegen, welche, wie die Steinkohle, Wasser unauflösbar, im Feuer aber verbrennbar sind, heissen bred®' bare Mineralien. Alle erdigen Mineralien bilden eine Klasse von Mineral^0' Alle brennbaren Mineralien bilden auch eine Klasse von Minerals' Wasfürein Mineral ist also der Sand? — Wasfürein M*' neral ist die Steinkohle? — Welche von den Dingen in W Erde sind erdige Mineralien? — Welche sind brennbare Mineralien ■ Wie viel Klassen von Mineralien kennt ihr jetzt? — heissen sie? — Welche Mineralien heissen Steine? — Welcl,e heissen Metalle? — Welche Sfilze? — Welche heissen er(H(Je Mineralien? — Welche heissen brenn har e Mineralien? 1
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